DESIGN PROCESSING

Für Neuland Development & Training haben Dr. Stefan Groß und Prof. Kai Beiderwellen die Methode designprocessing. entwickelt.

Diese Methode dient dazu Kommunikations-, Innovations- und Organisationsprobleme in Unternehmen und Gruppen effektiv und zielführend zu lösen.

 

Ausgehend von Herbert Brüns These, dass die Definition eines Problems sowie dessen zur Lösung unternommenen Maßnahmen weitgehend von der Sichtweise abhängt, in der die Individuen oder Gruppen, die das Problem entdeckt haben, jenes System auffassen, mit dem das Problem zusammenhängt, haben wir nach Methoden und Prozessen gesucht, die innerhalb dieser Fragestellung geeignete Lösungswege anbieten können. Es wurde rasch klar, dass solche Prozesse einer anderen Logik als die in eines klassischen linearen Optimierungs- oder Problemlöseprozess folgen müssen, denn wer das Neue entdecken oder erschaffen will, darf keine erwartbaren Ergebnisse produzieren.

Ideen für Umgang mit dieser polykontexturalen Logik haben wir in der Kybernetik und im radikalen Konstruktivismus bei Gothard Günther, Heinz von Foerster und Ernst von Glaserfeld gefunden. Prof. Dr. Fredmund Malik von der Universität St. Gallen hat diese Erkenntnisse in seiner Organisationskybernetik bereits erfolgreich angewandt. Aber auch die Systemische Thearpie von Milton Erickson bot uns viele Ansätze, besonders in der Hypnotherapie und der Systemischen Familientherapie, wie sie im Milton Erickson Institut in Heidelberg durch Dr. Gunther Schmidt seit Jahren erfolgreich praktiziert wird.

Für die Konzeption und moderative Begleitung solcher Problemlösungsprozesse bedeutet dies, dass sie anderen Regeln folgen muss, als dies in einem klassischen Beratungs- oder Workshoprahmen der Fall ist. Das methodische Repertoire zur Gestaltung solcher Prozesse ist - was die Werkzeuge wie z.B. DesignThinking und Ihre Wirkung angeht - grundsätzlich dasselbe, wie im klassischen Kontext. „Die Anforderungen an Prozesswissen, Dynamik und Haltung des Moderators sind jedoch wesentlich komplexer“ (Groß 2017, S. 107). Die Zusammensetzung/Heterogenität der Gruppe hat im designprocessing. eine besondere Relevanz. Multiperspektivität lässt sich zwar auch über Umwege (Befragungen, Interviews o.ä.) herstellen. Die Realpräsenz und direkte Partizipation von unterschiedlichen Teilnehmern, wie beim Design Thinking, bietet demgegenüber jedoch deutliche Prozessvorteile – birgt aber auch Herausforderung für die Arbeits- und Beziehungsgestaltung.

Die generelle Struktur unserer Arbeit mit designprocessing. besteht einerseits aus der reichhaltigen Erfahrung in Beratungs- und Coachingprozessen, andererseits nutzen wir die Vorgehensweisen aus dem Communication Design. Hier im besonderen Designprozessmanagement, Branddesign und Strategical Communications wie sie Prof. Kai Beiderwellen seit mehr als 18 Jahren an der Hochschule Mannheim lehrt und weiterentwickelt.

Die Struktur des systemisches Denkens und der Kontextverschiebungen wird im designprocessing. in drei Bereiche, oder Räume gegliedert. Der Moderationsraum dient dazu den Informationsgehalt einer Problemstellung durch Ordnung zu reduzieren und eine Haltung zur Problemstellung zu entwickeln. Im Innovationsraum wird der Informationsgehalt durch Unordnung (Noise) erhöht. Denkmuster werden erkannt und aufgebrochen. Der Organisationsraum gewährleistet die Anschlussfähigkeit in bestehende Prozesse, Strukturen und Arbeitsweisen. Dort werden Ideen und Impulse werden z.B. mit Ansätzen aus dem Designprozessmanagement umgesetzt und implementiert.